Bewusste Schwangerschaft

Viele Menschen, auch Geburtshelfer und Ärzte haben oft keine Ahnung von der Bedeutung der inneren Einstellung der Eltern für die Entwicklung des Kindes in der Schwangerschaft. Als Medizinstudenten haben sie gelernt, dass die fötale Entwicklung von den Genen abhängt und die Mutter dabei nur eine geringe Rolle spielt. Daher fragen die Frauenärzte nur, ob die werdende Mutter sich richtig ernährt, ihre Vitamine und Medikamente nimmt, und sich ausreichend bewegt. Diese Fragen richten sich auf das, was man lange Zeit für die wesentliche Rolle der Mutter hielt: den Fötus mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen, damit er sich seiner genetischen Programmierung entsprechend entwickeln kann.

Die Forschung fängt nun langsam an zu verstehen, wie dieses System tatsächlich funktioniert. Wenn eine Mutter unter Stress steht, aktiviert ihr Hormonsystem die HHN-Achse, die ihr in einer bedrohlichen Umgebung eine Kampf- oder Fluchtreaktion ermöglicht. Stresshormone bereiten den Körper auf eine Schutzreaktion vor. Wenn diese mütterlichen Signale in den Kreislauf des Kindes kommen, rufen sie in den gleichen Organen und Geweben eine Reaktion hervor wie bei der Mutter. In einer angespannten Umgebung fließt das Blut des Fötus eher zu den Muskeln und dem Hinterhirn, um jene Körperteile, wie Arme und Beine zu versorgen, die für ein lebensrettendes Reflexverhalten notwendig sind. Entsprechend dieser Schutzreaktion fließt weniger Blut zu den Eingeweiden, und die Stresshormone unterdrücken auch die Funktion des Vorderhirns. Man kann sich also vorstellen, was passieren kann, sollte eine schwangere Frau ständig unter Stress stehen. Die neue Aufmerksamkeit in Bezug auf die vorgeburtlichen Umstände umfasst auch eine Untersuchung des IQ. Im Jahr 1997 analysierte Bernie Develin, Psychiatrie-Professor, sorgfältig 212 frühere Studien. Er konnte erkennen, dass Gene nur 48 Prozent der Faktoren darstellen, die den IQ bestimmen. Devlin fand, dass die Bedingungen während der vorgeburtlichen Entwicklung eine signifikante Rolle für den IQ spielen. Er zeigt, dass bis zu 51 Prozent der potenziellen Intelligenz eines Kindes von Umweltfaktoren abhängen.

Wir alle wissen, dass Alkohol oder Nikotingenuss während der Schwangerschaft zu einer Minderung des IQs beim Kind führen kann, ebenso wie der Kontakt mit Blei. Für zukünftige Eltern ist es wichtig zu wissen, dass sie auf die Intelligenz ihres zukünftigen Kindes bereits während der Schwangerschaft einwirken können. Diese IQ-Veränderungen sind kein Zufall – sie stehen in direktem Zusammenhang mit der veränderten Blutversorgung im Gehirn unter Stress.

Bruce H. Lipton, von dem dieser Beitrag stammt, zeigt bei seinen Vorträgen über bewusste Elternschaft ein Video, indem die Beziehung zwischen den Eltern und dem ungeborenen Kind deutlich gezeigt wird. In dem Video sieht man einen Vater und eine Mutter in einem lautstarken Streit. Gleichzeitig wird das Kind im Mutterleib durch ein Sonogramm überwacht. Man kann deutlich erkennen, wie der Fötus heftig zuckt, als der Streit beginnt. Das erschreckte Kind beugt und streckt seinen Körper, und als der Streit mit einem zerschmetterten Glas seinen Höhepunkt erreicht, springt er hoch wie auf einem Trampolin. Durch die moderne Technik kann ein für alle Mal der Mythos ad acta gelegt werden, dass ein ungeborenes Kind noch nicht entwickelt genug ist, um auf irgendetwas anderes als seine Ernährung zu achten.

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