VOM WESEN DER KRANKHEIT – PERCEPTION MYTH

Manchmal bricht die natürliche Harmonie des Körpers zusammen und wir erfahren Unwohlsein oder Krankheit, die nichts weiter sind als ein Spiegel der Unfähigkeit des Körpers, seine Funktionssysteme normal zu steuern. Da Verhalten durch die Wechselwirkung zwischen Proteinen und Signalen entsteht, gibt es eigentlich nur zwei Ursachen für Unwohlsein und Krankheit: Entweder sind die Proteine defekt, oder die Signale sind verzerrt.

Ungefähr fünf Prozent der Weltbevölkerung kommen mit Geburtsfehlern zur Welt, also mit mutierten Genen,  die zu dysfunktionalen Proteinen führen. Strukturell deformierte oder defekte Gene können die Funktionen der Pfade stören und dadurch die Lebensqualität beeinträchtigen. Doch immerhin 95 Prozent der Menschheit werden mit vollkommen funktionsfähigen Genen geboren.

Weil die meisten von uns einen völlig gesunden Satz Gene haben und funktionsfähige Proteine herstellen können, lassen sich alle Krankheiten dieser Gruppe auf die Signale zurückführen. Es gibt drei grundlegende Situationen, in denen Signale zu Fehlfunktionen, Unwohlsein und Krankheit beitragen:

Traumata: Wenn Ihre Wirbelsäule verletzt wird und deshalb die Übertragung Ihres Nervensystems gestört ist, kann es zu einer Verzerrung des Kommunikationsaustauschs zwischen dem Gehirn und den Zellen, Geweben und Organen des Körpers kommen.

Toxische Stoffe: Gifte sind Chemikalien, die für unser System unangemessen sind und daher die Informationsübertrag zwischen dem Nervensystem und den angegriffenen Zellen und Gewerben stören können. Die dadurch verursachten veränderten Signale behindern ein normales Verhalten und äußern sind in Krankheit.

Gedanken: Sie bilden den häufigsten Einfluss auf den Krankheit braucht keinen äußeren Anlass. Gesundheit hängt davon ab, dass das Nervensystem Informationen aus der Umwelt zutreffend wahrnehmen und in angemessenes, lebensförderndes Verhalten umsetzen kann. Wenn der Geist (Mind) Umweltsignale fehlinterpretiert und damit unangemessene Verhaltensweisen des Körpers auslöst, gerät das Überleben in Gefahr, weil Verhalten und Umwelt nicht mehr zusammenpassen. Wir denken nicht, dass ein Gedanke ausreichen könnte, ein ganzes System zu unterminieren, aber es ist so: Missinterpretationen können tödlich sein.

Viele von uns wissen um die heilende Wirkung des Placebo-Effekts, doch nur wenige kennen seinen dunklen Bruder, den Nocebo-Effekt. Genauso effektiv, wie positive Gedanken heilen, können negative Gedanken – auch die Überzeugung, dass wir anfällig für eine bestimmte Krankheit oder einem schädlichen Gift ausgesetzt sind – die unerwünschten Folgen zeitigen.

Japanische Kinder, die gegen eine efeuartige Pflanze allergisch sind, haben an einem Experiment teilgenommen: Ein Blatt der giftigsten Pflanze wurde auf ihren einen Unterarm gerieben und ein Blatt einer ähnlichen aussehenden, ungiftigen Pflanze auf ihren anderen Unterarm. Wie zu erwarten, hatten fast alle Kinder auf dem Arm, der mit dem (mutmaßlich) giftigen Blatt in Kontakt kam, einen Ausschlag, während der andere Arm makellos war. Die Kinder wussten jedoch nicht, dass die Blätter absichtlich vertauscht worden waren. Der negative Gedanke, mit einem giftigen Blatt in Berührung gekommen zu sein, ließ einen Ausschlag entstehen, obwohl das Blatt ungiftig gewesen war. Und der Kontakt mit dem giftigen Blatt blieb in den meisten Fällen ohne Folgen, weil sie es für harmlos hielten. Die Schlussfolgerung ist klar: Positive Wahrnehmung fördern Gesundheit, und negative Wahrnehmungen fördern Krankheit. Dies war eines der eindrucksvollsten Experimente, die zur Gründung der Wissenschaft der Psychoneuroimmunologie geführt haben.

Wahrnehmungen haben einen enormen Einfluss auf die Ausformung der Art und der Erfahrungen unseres Lebens. Sie sind der Grund, weshalb manche Gläubigen Gift schlucken, lustvoll mit Giftschlangen spielen oder Autos anheben können, um einen geliebten Menschen zu befreien. Wahrnehmungen sind die Grundlage für den Placebo- und den Nocebo-Effekt. Sie haben mehr Einfluss als positive Gedanken, weil sie mehr sind als nur Gedanken. Wahrnehmungen sind Überzeugungen, die bis in jede Zelle reichen. Die Art, wie ein Körper zum Ausdruck kommt, entspricht genau den Wahrnehmungen des Geistes, oder noch einfacher gesagt: Man sieht, was man glaubt.
(Quelle Spontane Evolution von Bruce H. Lipton, Steve Bhaerman)